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Zuletzt aktualisiert am 2. Mai 2024 von Mascha Duken

Die korrekte Erstellung von Dateien hängt maßgeblich von der Wahl des passenden Farbraums ab. Trotz der Vielfalt an verschiedenen Farbräumen, haben sich zwei als die gebräuchlichsten etabliert: RGB und CMYK. Mit diesen beiden Farbräumen lassen sich Dateien für die meisten Ausgabemedien generieren. Allerdings kann die Fehlverwendung der Farbräume zu erheblichen Farbabweichungen und enttäuschenden Druckergebnissen führen. Welche Punkte dabei wichtig sind und wie sich die beiden Farbräume voneinander unterscheiden, erklären wir in diesem Ratgeber.

RGB Farben

Wie der Name bereits suggeriert, basiert der RGB-Farbraum auf den drei physikalischen Grundfarben: Rot, Grün und Blau. Im Unterschied zu herkömmlichen Farbmischungen wird die Mischung durch Licht erzeugt, was dazu führt, dass die Farben bei erhöhtem Farbanteil heller und nicht dunkler werden. Deshalb wird hier auch von Lichtfarben gesprochen. Bei einer vollständigen Mischung aller drei Farben in höchster Intensität entsteht reines Weiß. Der RGB-Farbraum ermöglicht aufgrund verschiedener Mischungsverhältnisse die Darstellung von etwa 16,8 Millionen Farbnuancen.

RGB-Farben kommen vorrangig bei digitalen Publikationen zum Einsatz, insbesondere dann, wenn das Ausgabemedium ein Display ist. Dies beruht darauf, dass ein Bildschirm aus unzähligen kleinen Pixeln besteht, welche sich aus den genannten drei Farben zusammensetzen. Abhängig vom darzustellenden Inhalt, erzeugen die Pixel durch Mischung die benötigte Farbe.

Wie werden RGB-Farben gemischt?

Wie bereits erläutert, basieren RGB-Farben auf den drei Primärfarben Rot, Grün und Blau. Durch deren Mischung entstehen hellere Sekundärfarben:
• Rot + Grün = Gelb
• Blau + Grün = Cyan
• Blau + Rot = Magenta
Die gleichzeitige Mischung aller drei Grundfarben in gleichen Anteilen führt zur Tertiärfarbe Weiß.

Farbmischung aus Rot + Grün ergibt Gelb

Farbmischung aus Rot + Blau ergibt Magenta

Farbmischung aus Blau + Grün ergibt Cyan

Farbmischung aus Rot + Blau + Grün ergibt Weiß

Wie werden RGB-Werte kombiniert?

Jede der drei Grundfarben bietet 255 Abstufungen, die zur Erstellung des RGB-Codes dienen. Für Rot ergibt sich daher der Code 255/0/0, für Grün 0/255/0 und für Blau 0/0/255. Je höher der Farbwert, desto heller die Farbe. Durch unterschiedliche Abstufungen und Kombinationen der drei Grundfarben lassen sich zahlreiche Farbtöne erzeugen.

CMYK Farben

Im Unterschied zu RGB-Farben basiert der CMYK-Farbraum auf den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (Cyan, Magenta, Yellow und “Key”; daher der Name des Farbraums). Dieser Farbraum wird in der professionellen Drucktechnik angewandt. Hierbei erfolgt die Farbmischung durch Auftragen der Farben auf einem weißen Hintergrund (üblicherweise Papier). Daher spricht man auch von subtraktiver Farbmischung, bei der die Farben bei erhöhtem Farbauftrag dunkler werden. Eine vollständige Mischung der Farben Cyan, Magenta und Gelb führt jedoch zu dunklem Braun, nicht Schwarz. Hier kommt die Key-Farbe ins Spiel, welche für reines Schwarz und verbesserte Kontraste sorgt, wodurch das Druckergebnis optimiert wird. Bei einer Druckmaschine oder gegebenenfalls auch bei einem Bürodrucker werden die Farben einzeln in aufeinanderfolgenden Schichten auf das Papier gedruckt. Das Farbverhältnis bestimmt dabei die jeweilige Farbnuance. Theoretisch sind hier etwa 4 Milliarden Farben darstellbar.

RGB vs. CMYK

Exakte Vor- und Nachteile sind nicht klar bestimmbar, da beide Farbräume ihre spezifischen Anwendungsbereiche und Vorteile haben. CMYK wird für den professionellen Farbdruck eingesetzt, RGB hingegen für digitale Publikationen, bei denen ein Display zur Darstellung genutzt wird. Ein Druck eines Dokuments im RGB-Farbraum würde zu starken Farbabweichungen führen, da im Druckprozess die subtraktive Farbmischung verwendet wird. Hierbei werden die Farben dunkler, anders als im RGB-Farbraum, wo sie heller werden.

Umwandeln in Photoshop

Die Umwandlung des Farbraums in Adobe-Programmen ist in der Regel unkompliziert und zeiteffizient. Photoshop ist dafür besonders gut geeignet, insbesondere bei Bildmaterial, da es einige praktische Vorteile bietet. Sollten Sie ein Bild von RGB in CMYK konvertieren wollen, folgen Sie am besten diesen Schritten:

  1. Öffne das gewünschte Bild in Photoshop und wähle in der oberen Menüleiste „Bearbeiten“, danach „In Profil umwandeln“.
  2. Ein kleines Fenster wird geöffnet, in dem unter „Quellfarbraum“ der derzeit aktive Farbraum angezeigt wird. Unter „Zielfarbraum“ kannst du dann den Farbraum auswählen, den du auf deinem Bild anwenden möchten. Mit einem Klick auf „OK“ wird die Konvertierung in den neuen Farbraum durchgeführt.
  3. Nun kannst du in Photoshop viele weitere Anpassungen vornehmen. Unter dem Reiter “Farbe und Kontrast” kannst du Feineinstellungen vornehmen, die jedoch oft nicht unbedingt erforderlich sind. Bist du mit dem Resultat zufrieden, kannst du dein Foto als JPG- oder TIFF-Format speichern. Beide Formate eignen sich besonders gut für den klassischen 4-Farb-Druck. Dabei bietet TIFF die beste Qualität und JPEG hat das effizienteste Verhältnis zwischen Dateigröße und Qualität.

Nach erfolgreicher Konvertierung deines Bildes von RGB in CMYK wirst du bemerken, dass die Farben etwas anders aussehen. Der Grad der Farbveränderungen hängt hauptsächlich von den Farbtönen deines Bildes ab. Je farbenfroher und intensiver die Farben auf deinem Bild sind, desto größer werden die Unterschiede erscheinen. Den echten Unterschied wirst du jedoch erst im Druckergebnis sehen können, da die Bildschirmvorschau immer noch im RGB-Farbraum erfolgt, da ein Bildschirm nur diesen Farbraum darstellen kann.

RGB    ←    zu   →    CMYK

Häufige Fehler in der Anwendung

Grundsätzlich gibt es nicht viele Fehlerquellen. Der häufigste Fehler ist, dass vergessen wird, die Daten vollständig in den korrekten Farbraum zu übertragen. Um dies zu vermeiden, solltest du vor dem Datenexport in den Exporteinstellungen überprüfen, ob als Zielfarbraum auch der richtige Farbraum ausgewählt ist. Andernfalls könnten ungewollte Farbabweichungen auftreten, die insbesondere bei Druckdaten sehr ärgerlich wären, da du diese erst im fertigen Druckprodukt sehen kannst. Überprüfe also immer den Zielfarbraum beim Datenexport, um Fehler zu vermeiden.

CMYK Druck

Mit unserem Leitfaden solltest du nun in der Lage sein, deine Druckdaten korrekt zu erstellen und deine Dateien von einem Farbraum in den anderen zu übertragen. Aber optimale Druckdaten sind nicht alles. Um ein passendes Ergebnis für dein Projekt zu erzielen, benötigst du auch eine erstklassige Druckmaschine. Die traditionelle Druckmaschine druckt im 4-Farb-Druck, also in CMYK. Es gibt mittlerweile jedoch auch 6-, 8- und 12-Farben-Druck. In diesem Verfahren werden jedoch nicht zusätzliche Farben gedruckt, wie der Name vermuten lässt, sondern weitere Nuancen der genannten CMYK-Farben verwendet. Dadurch entsteht ein noch umfangreicheres und brillanteres Farbbild und die Kontraste verbessern sich im Vergleich zum klassischen 4-Farben-Druck.

Fazit

Es gibt also deutliche Unterschiede zwischen den beiden Farbräumen, sowohl in Bezug auf ihre Anwendung als auch auf die Zusammensetzung der Farbtöne. Wenn du während der Erstellung deiner Daten das Ausgabemedium auswählst, ist es wichtig, den richtigen Farbraum zu wählen, um Farbabweichungen zu vermeiden, insbesondere beim Drucken. Durch korrektes Konvertieren deiner Dateien in den passenden Farbraum und Überprüfen des Zielfarbraums beim Export kannst du jedoch nahezu jeden Fehler vermeiden. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht die einzigen Farbräume sind, die im Alltag Anwendung finden. Zum Beispiel werden Straßenschilder im RAL-Farbraum produziert, während Pantonefarben oft als Unternehmensfarben dienen.